Wir sind Abgeordnete
Donnerstag, 21. Juli 2022
Im Rahmen des Planspiels „Wir sind Abgeordnete“ haben die Schüler*innen der Oberstufe der St. Ursula Schule am eigenen Leib erfahren, wie Politik im Hessischen Landtag gemacht wird.
An diesem Tag standen die Schüler*innen der St. Ursula Schule von 9Uhr bis 18Uhr im Mittelpunkt des Hessischen Landtags und wurden von einem zehnköpfigen professionellen Team durch das Planspiel begleitet, welches sie bei der Bewältigung der vielfältigen Aufgaben eines Parlamentariers im Rahmen der Simulation unterstützte.
Nach anfänglicher Diskussionsrunde, in der sich sechs „echte“ Landtagsabgeordnete aus den unterschiedlichen Fraktionen den Fragen der Schüler*innen stellten, begann das eigentliche Planspiel mit den Themenschwerpunkten Verkehrswende, Bildungspolitik und der Frage nach der Legalisierung weicher Drogen. Hierbei schlüpften die Schüler*innen in die Rolle von Abgeordneten entsprechend den Mehrheitsverhältnissen der aktuellen Legislaturperiode des Hessischen Landtags in sechs „fiktiven“ Fraktionen (Konservative, Freiheitspartei, Arbeitnehmer*innen, Ökologische, Sozialisten, Alternative) mit jeweils aktuellem Parteiprogramm in Anlehnung an die Parteiprogramme der realen Parteien.
Im Laufe des Tages lernten die Schüler*innen den Gesetzgebungsprozess durch eigenes Handeln kennen. Neben Fraktions- und Ausschusssitzungen durften die Jugendlichen in drei aufeinander aufbauenden Plenarsitzungen die Plätze der Abgeordneten im Plenarsaal einnehmen und Wortbeiträge im Plenum einbringen, um die Debatte zur Konkretisierung der eingebrachten Gesetzesvorschläge voranzutreiben. Den Höhepunkt erreichte das Planspiel schließlich mit dem Antrag der Freiheitspartei ein Misstrauensvotum durchzuführen, welches jedoch zugunsten des amtierenden Ministerpräsidenten ausfiel.
Abschließend fand eine Reflexion des Planspiels und des Perspektivwechsels statt, in der die Schüler*innen zunächst ihre Begeisterung über das Planspiel und die gemachten Erfahrungen zum Ausdruck brachten. Die Jugendlichen waren sich einig über die Erkenntnis, wie kompliziert die Konsensfindung zwischen den Parteien sein kann und bekannten sich zu einem gewachsenen Verständnis für die Schwierigkeit der Verwirklichung mehrheitsfähiger Beschlüsse im realen Politikbetrieb.
Vor allem aber stellten sie fest, dass Politik nicht von „denen da oben“ gemacht wird, sondern von den Bürger*innen, die durch Wahlen entscheiden, welche Abgeordneten alle fünf Jahre an der Gestaltung der Landespolitik federführend beteiligt sind.
für die Fachschaft Politik & Wirtschaft
Nils Hübinger