„Tochter zweier Väter“

„Tochter zweier Väter“

Eine Eigenproduktion des DSP – Q1/2 Kurses (Rößler) am 11. und 12. März 2023

 

„Venedig liegt mitten im Rheingau“, formulierte Frau Fladung vom Rheingau Echo in ihrer von der Vorstellung begeisterten Theaterkritik vom 16. März 2023.

„Die humorvolle und trotzdem an vielen Stellen tiefergehende Verwechslungskomödie (…) sorgte in der Aula der Sankt Ursula-Schule für großes Vergnügen.“

 Der Titel unseres Stückes „Tochter zweier Väter“ ist eine Hommage an Carlo Goldoni, der mit seiner Komödie „Diener zweier Herren“ die Figuren der italienischen Commedia dell ´arte aus den klassischen lateinischen Komödien des Plautus und des Terenz weiterentwickelte.

Im Lehrplan für das Oberstufenfach Darstellendes Spiel steht auch das Studium dieses Maskentheaters auf der Basis festgelegter Figurentypen mit gelenkter Improvisation. Die „Masken“ sind die Dienerfiguren Arlecchino (Mathilda Lemcke) und Brighella (Chiara Desio), der Dottore „Satutto“ (Anna-Sophie Müller), der senile und geizige Pantalone (Angelika Schönleber) sowie der angeberische Capitano (Tino Huber).  Vorgestellt werden sie von der reizenden Columbina (Hanna Micklisch).                                                                            

Diese Figuren agieren im Vorspiel.

Ausgehend von diesen Grundfiguren haben wir ein eigenes Theaterstück geschrieben.

Da wir seit diesem Schuljahr ein vergrößertes Ensemble mit 24 Schülerinnen und Schüler sind, mussten weitere Rollen dazu kommen. Da gibt es „Magnifico“, den Dogen von Venedig (Remus Grässel) mit seinen Kindern Leandro (Tim Grahmann) und Mira (Mira Hoffmann). Auch Pantalone (Tom Bruchmann) hat einen Sohn (Tim Hans) und eine Tochter (Tina Augustinovic) und Dottore Brunetti (Björn Dammler), ein gerissener Geschäftsmann, einen nichtsnutzigen Sohn (Carl Mertens) sowie eine liebenswürdige Tochter (Hannah Auffermann), die gerne den Sohn des Dogen heiraten würde und ihren Leandro am Ende auch bekommt.

Seinen missratenen Sohn will Brunetti mit der Tochter des Avvocato Sebastiano (Sebastian Fahl) verkuppeln, aber die aufmüpfige Federica (Friederike Heinz) will diesen „Suffkopf“ auf keinen Fall heiraten. Sein Sohn Rocco (Rocco Angerer) hingegen hat nur Augen für seine Pflanzen, bekommt aber am Ende die kluge Tina (Tina Augustinovic), die eigentlich gar nicht heiraten will, sondern sich den Wissenschaften widmen möchte. Federica heiratet schließlich einen geheimnisvollen Fremden (Onkar Basuta Singh), der sich als Maharadscha entpuppt und für seinen Winterpalast eine schöne junge Frau sucht und findet, wenn auch mit der schwiegerväterlichen Auflage, dass „katholisch geheirat´ werd“ und „es kei annern Weibsleut“ gibt. Als letztes junges Paar („Innamorati“) finden sich Mira und Gianni (Tim Hans).

Die titelgebende „Tochter zweier Väter“ erscheint in einer „Hosenrolle“ als Florindo (Fleur Doll), der/die an der Sorbonne in Parigi (Paris) Finanzen studiert hat. Mittels eines von Rocco entwickelten Speicheltests lässt sich dann nach vielen Verwicklungen erkennen, dass Florindo eigentlich eine Fleur ist und nicht Pantalone, sondern Dottore Brunetti als ihr Vater in Frage kommt.

Ein zweiter Arlecchino (Franziska Gotschy), der nicht mehr mit Maske, sondern „wunderbar poetisch“ in der Tradition des „Dieners zweier Herren“ spielt, trägt seinen Teil zur Verwicklung der Geschichte bei, die sich aber am Ende „wie im Theater“ glücklich auflöst.

Für dieses „Happy End“ sorgen auch die beiden „Columbinas“ des Hauptstückes Pauline Bittner, die am Schluss sogar den Dogen bezirzt, sowie Ilva Gutting, deren Hauswirtschafterinnen-Künste ihr Dienstherr Dottore Brunetti als finanziell preiswerter bilanziert, wenn er die Dame gleich heiratet.

Die Lazzi (heute eher als „Slapstick“ bekannt) sind weitgehend durch Improvisation entstanden und sorgten bereits beim Erproben der genauen Choreographie und des exakten „Timing“ für Gelächter und große Spielfreude.

Für das Theaterlicht und den Ton während der Aufführungen sorgten Liam Cahill und Jonas Keiper, wofür wir uns noch einmal herzlich bedanken.

(Bärbel Rößler)

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