Paare – Parolen

Paare – Parolen

Eine Collage mit Theaterszenen aus fünf Jahrhunderten sowie eigenen Texten zu den „Parolen“

Freiheit – Gleichheit – Brüderlichkeit

 

(DSP – Kurs  Q3 unter Leitung von Frau Rößler)

 

Eine Theatercollage braucht einen „roten Faden“, also z.B. einen Themenstrang, wiederkehrende Figuren wie den Arlecchino der italienischen Commedia dell´ arte, Shakespeares Narren sowie die clownesken Chlochards in Samuel Becketts absurdem Theaterspiel „Warten auf Godot“.                                                                                                                          

Weitere Möglichkeiten der Verknüpfung bieten Requisiten, welche über den realistisch-illusionistischen Gebrauch hinaus eine symbolische Bedeutung zeigen sollen.

Im ersten Teil der Aufführung war dies wiederkehrend die Rose im Zusammenspiel der jungen Paare, die sich (noch) nicht binden wollten, weil sie ihre Freiheit als höchste Gut ansahen.

Für die in einer modernen Paarbeziehung angestrebte Gleichheit standen die Requisiten „Hut des Dottore“ (Karriere) und „Battoccio“ (Kochlöffel für Küche und Kindererziehung). Dieser Teil war sehr vergnüglich gestaltet und bot Sprechtheater mit Mundarteinlagen, Gesang und Hip-Hop-Tanz.

Nachdenklicher wurde es nach der Pause im letzten Teil der Theatercollage, die dem Thema Brüderlichkeit gewidmet war. Nachdem die Arlecchino-Figur („roter Faden“) die Requisiten des ersten Teils mittels pantomimischen Spieles wieder eingesammelt hatte, fand sie in ihrem braunen Kartoffelsack noch einen Spiegel – ein Symbol der Selbsterkenntnis und ein Narrenmotiv – sowie einen Totenschädel, welcher zu Shakespeares Hamlet-Figur überleitete und auch darüber hinaus Anlass zu weiterem Spiel bot.

So trafen sich die Figuren Wladimir und Estragon aus Samuel Becketts „Warten auf Godot“ vor einem Baum, der auf der Aulabühne von einer mittelgroßen Zimmerpflanze symbolisiert wurde. Diese drei Requisiten sollten den Kreislauf von Wachsen und Vergehen verdeutlichen.

Im Schuljahr 2021/22 war das Ensemble bereits im kleinen Kreis mit der Aristophanes- Komödie „Frauen in der Volksversammlung“ aufgetreten. Das antike griechische Theater ermöglichte nämlich das Spiel mit Masken, sodass die Proben auch in Corona-Zeiten stattfinden konnten.

Auch die Inszenierungsidee der Theatercollage ist aus der zeitweiligen Quarantäne-Situation entstanden, weil zu keiner einzigen Unterrichtsstunde alle Ensemble-Mitglieder gesund und vollzählig antreten konnten.

Da die Schülerinnen und Schüler des Oberstufenkurses DSP unter bestimmten Voraussetzungen eine Präsentationsprüfung als 5. Abitur-Prüfungsfach ablegen dürfen, was bedeutet, dass sie sich mit Dramaturgie und Inszenierungsarbeit beschäftigt haben müssen, war dies genau die richtige Herausforderung vor dem Abitur.

(Bärbel Rößler)

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